Friday, October 28, 2005

nicht mit mir

das licht einer flackernden straßenlaterne stroboskopisierte die neubaugasse, durch die ich leicht illuminiert nach hause wanderte. das bimmeln der letzten 49er war bereits verhallt, als sich schüchtern drei jungs mit bierdosen näherten. „kennen sie das la boule?“ ein sachverhalt, der sich als fastnachbar nicht leugnen lässt, so gern man es auch würde. aber egal, jungs die dosenbier rumschleppen sind nicht a priori unsympathisch. außerdem bin ich selbst mal pickelgeichtig zum studieren in die hauptstadt gekommen und hatte auch keine ahnung wohin die coolen leute gehen. ich erlaubte ihnen mir zu folgen und würde sie rechtzeitig informieren wenn wir das la boule erreichen. dem geschah alsbald und ich verabschiedete mich. „auf wieder sehen“ entgegneten sie freundlich. und jetzt kommts. Ich bin keinesfalls in einem alter, indem man zwangsweise mit „sie“ angesprochen werden müsste. zugegeben, ich trage keinen irokesen und mein kill your idols t-shirt ist auch schon lange verwaschen, aber wie ein unternehmensberater mit passatkombi und krankenzusatzversicherung schau ich auch nicht aus. Zugegeben, schön langsam mach ich mir gedanken wohin die reise gehen soll, oder zumindest womit ich reisen will, aber von anderen studenten gesiezt werden geht zu weit. ganz abgesehen von der beleidigung mir gegenüber, wie viel revolutionäres potential steckt in einem zwanzigjährigen der mich schon unterwürfig mit sie anspricht. am liebsten hätten sie mich hochwohlgeboren oder eminenz gerufen. diese spießer. wagt es nie wieder und haltet es mit gustav…. Rettet die wale und stürzt das system.

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