Wednesday, August 23, 2006

ade d.d.

es geht um diedrich diederichsens kolumnen im zeichen der popmusik, die er über vier jahre hinweg im tagesspiegel verfasst und jetzt unter dem titel musikzimmer mit speibigem zusatz avantgarde und alltag veröffentlicht hat. es gibt vielleicht wenig experten wie d.d., die trotz des ständigen abwägens und ausdifferenzierens der überinformierten so unangefochten auf ihrem thron sitzen können. ich muss auch zugeben, dass ich nach einer revision der lektüre doch ein paar positive punkte gefunden habe und prinzipiell etwas milder gestimmt bin. aber da ich immer lese, wie d.d. schon gesagt hat oder laut d.d. definiert man blablabla zurück zur berechtigten kritik: d.d. du bist eine verhinderte triebsau, die sich schlecht vorkommt, wenn sie etwas gut findet, die die welt nur durch die hornbrille sehen kann und nicht umgekehrt (ok, dass ist auch gegen die intellektuellen im allgemeinen). trotz deines ausgefallendsten musikgeschmacks von auterche über kanadisches hundegebell zu otomo yoshihide hast du keine tiefer gehenden erkenntnisse über popmusik anzubieten. wuff! es bleibt eine nette ansammlung von gefinkelten ausdrücken, fremdwörtern und neologismen (ha!) wie narrativität, expression, miniaturisiert, trübtassige truppen, begabungshierarchien, kontrollierte soundlandschaften (wä!), imaginationsvitrinen (schrankimtassen?), terminoklastisch (geh bitte), dichotomie, theoriespraak (rock’n’roll?sex?), semantikzusammenbruch (rettet die sprache!), amateurbourdieuaner (söba!) usw... dann kommen noch unsinnige metaphern wie die „leinwände der revolution“ dazu und zusammen sagt das alles nix aus, es bläääht nur auf. dieses gönnerhafte erklären der welt in drei sätzen und zu jedem thema mal kurz was ablassen, aber sich nicht näher damit beschäftigen, ergibt einfach kein ganzes und schon gar kein statement. dreifachwä und doppelwuff!

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