Monday, July 17, 2006

go between!

raketen, von der zidanehisbollah abgeschossen, schlagen zum ersten zidanemal in haifa ein. israel führen einen zidanekrieg, weil ursächlich ein zidanesoldat entführt worden ist. zidaneflanken auf allen zidaneseiten werden dadurch entblößt, als ob israel von lauter zidanefreunden umgeben wäre. jesou! „when war is fiction and tv is reality“ sangen die von mir einmal heißgeliebten u2 und ich finde das gilt immer mehr zurecht, wenn im selben artikel von an die 60 toten libanesen und von einer getöteten israelischen großmutter und ihrem enkel zu lesen ist. klar: ersteres ist nur eine zahl, noch dazu eine ungefähre, zweiteres ein tatsächliches drama, aber glauben denn die wir merken den brainwash nicht? auch ich war am nächsten tag zuerst in google und wollte dem brasilianischen lippenleser sofort glauben. den informationsdurst stillen. was ist passiert, was hat er gesagt? zidanenochmal! ich sage trotzdem: unwichtig! trotz globaler neugier darf das nie und nimmer ein coverthema sein, wenn im nahen osten ein krieg ausbricht. für die verblödung der masse, der verschiebung der wertigkeiten und der gagaisierung weltpolitischer ereignisse mache ich da die journalisten verantwortlich.

ich hatte auf deiner party eine aufgebrachte diskussion mit pedro, der auf zu amerikanische art und weise zidane erhöhen und ihm dadurch in den hollywood olymp hieven wollte. was zählt, meinte er, ist das resultat. der weg dorthin uninteressant für die rückschau, für ein späteres ich in zwei jahren. das war noch die präkopfstossära. er wollte ihn beispielhaft und larger than life mäßig gewinnen sehen und ok ich muss zugeben: auch ich wünschte ihm ein guten karriereabschluss, aber ich kann unmöglich sämtliche in betweens so einfach ignorieren. nämlich erwartungshaltungen und druckaufbau , medien und realität, götterverehrung und das tatsächliche spiel. komischer weise war es von da nur mehr ein kurzer hacken zu österreichs geschichtsverdrängung, die herrlich zu hitler, den österreicher (tatsache!) verlängern durfte. ich finde es gelinde gesagt zum speiben, wenn man durch das genuin österreichische in hitler versucht, ursache des 2. weltkrieges und die seele des ganzen landes in einem aufwaschen zu erklären. wo sind da die inbetweens? das störte dann mein „nationalgefühl“, das augenscheinlich nicht von vorhinein vorhanden ist, sondern sich erst bei solchen pauschalangriffen bildet. so muss ich dann manchmal etwas glühend verteidigen, was ich sonst jeden tag innerlich verdamme. die seele, die erst nach der anschuldigung, der „beleidigung“ zur österreichischen wird. postnationalgefühl wiedermal und gottseidank. es hinterläßt nunmal spuren wo man lebt, das hat nichts mit bodenständig oder gar mit „lust auf heimat“ zu tun, sondern mit einem - ich behaupte notwendigen - gefühl des daseins, des da zeit verbringens, des sich somit unbewusst identifizierens mit den umständen. das betrifft keines wegs ausschließlich mein geburtsland. meine reaktion wäre die gleiche, wenn ich seit längerem in italien oder frankreich leben würde und jemand die ganze bevölkerung als korrupt bzw. als chauvenisten bezeichnen würde. ich war immer schon gegen die „ des san olles trotteln“ keule. durch solche pauschalisierungen lasse ich mir die strassen in denen ich getanzt habe nicht schlecht machen, auch wenns sie nach einem nazi benannt wurden. das dies überhaupt der fall sein kann ist schon sehr erbärmlich, gehört öffentlich wirksam geändert und gescholten, aber hat nichts mit den küssen unterm laternenschein an lauwarmen sommerabenden zu tun.

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