Tuesday, July 31, 2007

who cares

oh oh oh
oh oh oh
tocotronic schrieb den soundtrack zum letzten eintrag. lange genug haben wir es hinausgezögert. doch jetzt ist der richtige apfel vom baum gefallen. blumfeld geht in pension, dieser blog auch. ein übergang in die gelassenheit - die einzig wirksame lebensbewältigungsstrategie.
postmoderne orientierungslosigkeit, so hat es begonnen und daran hat sich auch nichts geändert. unsere generation blieb verschont von einem traumatisierenden urereignis. die medien sind unsere wirklichkeit. sie vermitteln uns nicht mehr nur das leben, sie sind es. inhalte sind austauschbar. ob in darfur einer verhungert oder sich in bagdad einer in die luft sprengt ist egal. the medium is the message.
und wenn du denktst, fuck it all
wie soll es weitergehen?
als lyotard von postmoderne sprach, sprach er vom ende der großen erzählungen. diese gab es aber auch zuvor nicht. wir gaukelten sie uns vor, um einen lebenssinn zu konstruieren. religion funktionierte, die aufkärung funktionierte auch, heute funktioniert esoterik auf der einen, exakte naturwissenschaft auf der anderen seite. und natürlich der markt, kapitalismus funktioniert auch prächtig. aber alle antworten erhalten wir nie. wir können suchend unglücklich werden, oder
kapitulation oh oh oh
kapitulation oh oh oh
kapitulation oh oh oh
kein misserfolg wird uns mehr aus der bahn werfen. der versuch ist das entscheidende, den scheitern bedeutet nicht das ende der geschichte, längst wartet eine neue auf uns. auch auf uns. darum ´gefällt mir 2die kapitulation2 so gut. weil es ein fröhliches lied ist.
peter elsner sagte am ende seiner letzten fussballübertragung, danke für ihre aufmerksamkeit. danke für deine aufmerksamkeit holger und für hirnwixn auf höchstem niveau.
hallo sandra: es freut mich, dass wir wieder zusammen sind - auch wenn es nicht die schuld des blogs ist. i lov y - obwohl du nie gepostet hast.
an alle anderen die das lesen: ihr gehört einem sehr erlauchten kreise an.
oh oh oh
oh oh oh
oh oh oh

Friday, July 20, 2007

40?!

diese hitze ist wie eine zweite goretexhaut, wie eine daunengefütterte zwangsjacke, die uns tag aus tag ein und dankenswerter weise auch über nacht nicht verlässt. während ich das hier schreibe klebt mein rechter unterarm regelmäßig am tisch fest. insofern ist es schon heiß. aber wenn man die zeitungsberichte übers wetter liest, dann kann man nur der eav zustimmen: die hitze ist immer und überall. ES GIBT KEIN ENTKOMMEN. bisher ist der sturm auf die krankenhäuser allerdings ausgeblieben. bisher! bisher hat auch noch niemand die magischen 40 grad offiziell bestätigen können, leider wurden nur maximal 37,8 grad in der wiener innenstadt gemessen. mir persönlich reichen ja 30 grad in der mittagszeit. heutzutage muss man auch lernen 2global2 mitzuschwitzen. wenn plötzlich in irgendeiner stark besonnten ecke in bludenz oder bei einem heurigen in der metropole gramatneusiedel die ersehnten 40 überschritten werden, dann ist es soweit. dann können wir 2heute2 in 2österreich2 diesen 2news2 fett auf schriftgröße 100 nicht mehr entkommen. und wer bis jetzt tapfer durchgehalten hat und sich noch ins freibad schleppen oder den palmwedel halten konnte, der bricht nun endgültig zusammen. wer bei 37,8 noch einkaufen war oder sich auf ein eis traute bewegt jetzt nicht einmal mehr die kleine zehe. da ist sozusagen der ofen an! da hilft nur mehr eine dringliche anfrage an hollywood bezüglich der installation eines riesenventilators direkt über wien. scheiß auf gramtneusiedel. bruce willis, übernehmen sie!

Wednesday, July 18, 2007

camping

ich erwache in der hoffnung, dass heute zumindest eines der zwei klos, die nicht nur ein loch im boden sind, für mich frei ist. campingurlaub! glück gehabt, ein muschelklo ist bis auf die braune hinterlassenschaft des vorgängers unbesetzt. ich spüle, die wurst ist hartnäckig, verschwindet aber doch noch. an der tür rüttelt es, sie springt auf. entschuldigung! noch ein deutscher. Das schloss ist nicht das sicherste. Das aroma ist beißend, es wird bis zum abend nicht besser werden. die dusche ist auch schon wieder kalt. macht nichts, schließlich bin ich in italien. der mann am waschbecken neben mir drückt schamlos einen pickel aus seinem gesicht. ungeniert. bekomme angst vor keimen und pilzen. spring in den 18 grad kalten gardasee. alles ist vergessen. alles ist gut.
die leidenschaft camping hat sich mir nie ganz erschlossen. es ist billig, das ist das einzige argument das dafür spricht. leute mit mercedesen und wohnwagen in hausgröße haben einen dachschaden. meine meinung. soziale kontakte versuche ich zu vermeiden. die gefahr den kontakt am klo wiederzutreffen ist zu groß. es wäre nur peinlich.
das größte hobby hier am campingplatz ist surfen. richtiges windsurfen, eine ehemalige trendsportart. heute ist der prototypische windsurfer 64, hat eine halbglatze und zwängt seinen lederen bierbauch in ein neoprenkostüm, dessen modische glanzzeit mitte der achtziger zu ende ging. aber sie haben enthusiasmus. das gefällt mir. mountainbiker mit protektoren behangen wir die streitmacht des imperators finde ich öd.
sandra und ich schulden unseren aufenthalt der sportart klettern. eher was für gut definierte oberkörper. definiert ist der terminus technicus für muskelgeschwängert. kletterer haben eine eigene sprache, die ausschließlich auf cool rüberkommen ausgelegt ist. ich führe das zwanghafte coolsein der kletterer auf den sitzgurt zurück, der das gemächt umrahmt und bei angezogener leine ordentlich hervortreten lässt. ich habe meistens nur angst, freu mich aber wie ein schneekönig nach jeder absolvierten route.
hängen wir nicht an irgend einem berg liegen wir am strand oder wir essen. essen war oft und gut, nie käme ich auf die idee vorm zelt zu grillen. No way.

Monday, July 16, 2007

good times

bei modest mouse denke ich immer an den - ebenfalls sehr klugen- songtitel 2the good times are killing me2. isaak brook meint da wohl die illegalen substanzen in seiner blutbahn, für mich steht der titel für alle wochenenden und urlaube dieser welt. sie alle enden zu abrupt! ja, auch diese einfachen wahrheiten gehören einmal gesagt. und was tun sie in ihrer freizeit? 2nichts2 ist da genau die richtige antwort. das danach immer ein montag, in meinem fall jetzt ein dienstag folgen muss hab ich nie ganz verkraftet. ich war gestern das freibad um die ecke testen. herrlich. ein mandel magnum, fette berner würstel mit einem bier, das bei der hitze einfährt als wärens drei und drinnen die ganze schwimmhalle für mich allein. die halle ist flankiert von verbotsschildern; rauchen verboten, laufen verboten, randsprünge verboten, bis ich draufkomme, dass es einen bestimmten grund gibt warum ich in der großen halle mutterseelenallein meine runden ziehen kann, vergeht eine viertelstunde. die sperrt nämlich erst um 12 auf. bis dahin: schwimmen verboten. gut, dann komm ich später wieder. dann flacke ich mich halt auf mein handtuch und lese „die schrecken des eises und der finsternis“ bei 35 grad im schatten! ob ich mich nämlich jetzt oder eine stunde später ins kühle nass schmeiß ist doch komplett blunzn bitte sehr. ich hab urlaub!

Friday, July 13, 2007

boys are back in town

beim wirt ums eck gibts schweinsparieser. für mich klingt das immer irgendwie unanständig, so nach biokondome, aber daran ist ja nichts unanständig. schon mal den namen ronny rockenbauer gehört - der steht neben kai plaume auf einem plakat - und macht fernsehen- ein motorsportmagazin. mode macht mitch michalke - für eduscho - cooler typ der casuels für jeden kleiderschrank macht. wenn sie glauben blöder gehts eh schon nimmer. solche namen, und solche slogens, dann lese ich mal vor was auf meinem haarformungsprodukt steht. 2windkanal getestet. hier bewegt sich nix. dieser wasserfeste stylingkleber hält hart wie beton - bis das shampoo kommt. für vertikale spikes und fetten igel look. der krasse betonierer2. was gibts wichtiges? nichts. hab zwei wochen camping hinter mir - dass wird ein blogeintrag werden. ausserdem liegt 2we were dead before the ship even sank2 neben mir. toller titel. modest mouse holt den anderen smiths zurück an die seiten. yeah!!!

Wednesday, July 04, 2007

einfach so

manchmal hat man einfach keinen bock. ich habe sogar sehr oft keinen bock, stellen sie sich das vor! noch dazu habe ich keinen plan b im ärmel, keine alternativen im hinterkopf und keine verbesserungsvorschläge inklusive risikoabschätzung druckfertig parat. vielleicht ist es, weil jahrzehntelang zweisprachige raunzverbotschilder mein innerstes säumten, aber trotzdem habe ich den starken verdacht, dass heutzutage jede art von beschwerde 100% legitimiert werden muss. kann sie nicht begründet werden, so will der - meistens dann eben nicht so geneigte - zuhörer, auswegsmöglichkeiten hören. raunzen? ja schon, aber stichhaltig und alternativen aufzeigend bittschön. bitte schreiben sie ihre kritik in das dafür vorgesehne feld auf seite 3 und werfen sie anschließend das schriftstück fünfmal gefaltet in die schwarze box. und überall wo man hinschaut: carpe diem! ich hab eh so schlechtes gewissen, weil ich heute ohne muskelkater erwacht bin. hätt’ ich doch schon über nacht mein überschüssiges körperfett schlafend abbauen können. am besten den gewichtsverlust taktisch kombinieren, indem man gleichzeitig mittels artistischer manöver im schlaf jeglichen gefährlichen strahlungen ausweicht. vorsicht! handystrahlung von links, wlan von rechts, wasserader von unten. diese gedanken schießen mir während der u-bahnfahrt durch den kopf, unterbrochen nur von einem handyklingeln irgendwo zwei reihen weiter vorne. erstes läuten: sicher nicht mein handy, zweites: der nachbar schaut mich schon komisch an, vielleicht doch… drittes: hosen-, jacken oder handtasche?, viertes: sekundenlanges ungläubiges am display schauen: ein kausaler zusammenhang zwischen dem namen des anrufers und dem klingeln des handys spiegelt sich im gesicht des angerufenen wieder. und gerade bevor uns die mailbox erlösen könnte: SERVAS SCHATZI!... NEIN, DU ICH BIN GERADE IN DER U-BAHN… Nu geh, echt? die leute, die nach ihrem läutenden handy gerade so lange kramen, dass gezählte viermal laut der wagon mitbeschalt werden kann, nerven. geh, das ist ja gar nix bekomm ich dann gesagt, gestern hat der hund meines nachbarn 5 stunden durchgejault, das war erst arg! neben der 100% beschwerdelegitimation hat sich diese art des überbietens durch noch ärgere erzählungen durchgesetzt. erlebnisse werden in konkurrenz gesetzt und das leben ist ein bisschen zu einem permanenten assessmentcenter mutiert. letztens habe ich ein ebensolches absolviert und in der ersten aufgabe musste ich vor einer jury eine rechercheaufgabe lösen. innerhalb von drei minuten sollte ich infos aus einem schauspieler rausquetschen, der mir eigentlich keine geben wollte. man wollte meine persönlichkeit beim scheitern testen. wie kreativ ich gleichzeitig dabei sein konnte. manchmal hab ich auf so was einfach keinen bock. warum?