Wednesday, August 01, 2007

eine dachluke ins freie oder why bush can't go home

du hast recht: die neue tocotronik scheibe hört sich wie ein gesungener blogeintrag an. im prinzip ist dieser song aber nichts anderes als der freundlich gemeinte ratschlag eines bald in die pension gehenden kollegen von mir, die dinge doch nicht zu ernst zu nehmen. auch er hat recht. ich möchte noch hinzufügen, dass wir weniger probleme mit der postmoderne hätten, wenn wir aufhören würden alles und jedes zur persönlichen angelegenheit hochzustilisieren. es erleichtert zu sagen: thats not my revolution! auch wenns feige, ignorant, unsensibel, untolerant oder sogar beleidigend rüberkommen sollte. in der 2postmodernen orientierungslosigkeit2 gibt es tausend nebenschauplätze und betätigungsfelder, die sich einem blinkend um den hals werfen. davon darf mir schon einiges wurscht, ja scheißegal sein.

es war für mich immer gut zu wissen, dass dieser blog, diese dachluke ins freie existierte. ich habe sie oft und gerne verwendet und nachher manchmal schlechtes gewissen bekommen, weil ich sie für meine persönliche zwecke (den frust von der seele) genutzt habe. dazu gab es aber keine alternative. was mut das mut. das persönliche ist sowieso fixer bestandteil, sonst wäre die unternehmung ja sinnlos. die kunst besteht lediglich darin, die eigenen eindrücke, ausbrüche und wewechen nicht direkt und ungefiltert dem leser unter die augen zu reiben. je mehr diese verdeckt sind, desto mehr treten sie ans licht. das ist sozusagen the leason i have learned. die schwierigkeit ist das offensichtliche zu vermeiden und den amerikanischen präsidenten nicht mit den worten 2bush go home2 nachhause zu schicken. die einsamkeit des langstreckenläufers, sie wird durch die sprödheit der landschaft, die verdorrten sonnenblumen am wegesrand, durch ein rostiges heurigenschild im wind, mittels schneepfützen auf der straße oder durch das langsam verblassende, gelbe verfolgertrikot am horizont transportiert. aber eben nicht (nur) durch das wort einsam. dieser blog aber lässt sich nur direkt beenden: fertig! endlich! das wars! und: nett wars! sehr sogar.

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