Friday, September 15, 2006

wien - paris/paris - wien

immer wieder erstaunlich wie schnell der berufsalltag zurückbleibt. weggeschwappt wird von dem sich zurückziehenden meer, hinfortkikerikit vom plusteronkeln von nebenan, einfach für eine kurze zeit tief versinkt im sommerschlaf. so soll es im urlaub sein. wie weh es dann tut beim aufbruch die dinge mit einem letzten blick zu behaften, zu bepostiten: letztes mal metallwindrad, baba südliche nadelbaumzapfigriechende luft, aufwiedersehen salz im meer, anarchisches parkgehabe und stopfleber, salut ihr zwei kleinen stiere, sehr sicher seid ihr bereits tot, heldenhaft vom torrero in den staub gezwungen. macht doch nichts. als gegenleistung gabs doch ein wochenende lang gehetzte ehrenrunden durch die stadt, sicher ein geheimer traum von euch (beeindruckend allemal); all diese goodbyes beginnen in wien wieder zu verblassen: wegentschleunigt durch den wiener lebensstil und hinfortgeweht vom kräftigen wind.

für paris wurde wahrscheinlich das adjektiv urban ausgedacht. mehr stadt mit allem was dazugehört geht fast nicht. stephanie meinte, die franzosen seien die amerikaner von europa und ich finde das hat was. nimm nur einmal die maßlosikeit eines louvre, beim meinem letzten besuch hab ich nicht geknissen wie groß der ist. megagroß, allesumfassend und kunstgeschichtlich erdrückend. wenn alle polaritäten und zwischenräume schon besetzt sind fällt einem die eigene standortbestimmung als 2provinzler2 schwer. eine aussage über wien zieht notwenigerweise einen vergleich mit paris, der anderen hauptstadt, mit sich. und dort ist dann alles größer, bedeutender, kleiner, vielfältiger und auch schlimmer als bei uns. so fühlt sich wahrscheinlich ein landei zum ersten mal in wien. dass es da die ganze zeite über eine art parallelexistenz gegeben hat, die man vorher nie wahrgenommen hat, eine verdoppelung und verdreifachung bestimmter zustände und man fühlt sich, einmal im besitz dieses wissens, blöd und landeiig. aber es wurde spätestens dann zuviel als sie uns auch die hundescheiße wegnehmen wollten. montpellier sei zugeschissener als wien hieß es. nie und nimmer! da war dann die kacke am dampfen und nur die neue tageszeitung 2österreich2 konnte abhelfen. 22 hauferl auf 50 meter in der stumpergasse konnte ich der kotstatistik entnehmen. voilá! die scheisse bleibt uns…

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