Friday, August 25, 2006

to good to be true

gute dinge lassen auf sich warten, aber manchmal geschehen sie wirklich. sind sie dann nach einer langen zeitspanne des wartens da, sollte man sich selbst ausführlichst auf die schulterklopfen und die frohe nachricht mit schmetternden fanfaren allen landen verkünden. ein zuviel des guten gibt es nämlich entgegen der landläufigen meinung nicht. das ist eine hinterfotzige sinnumpolung und eine ausweitung des jagdreviers der mächte des bösen, denn wenn schon ein mehr an gut böse ist, was ist dann nur "gut"? nicht viel. oder: only the good die young. vollkommener schwachsinn, was soll denn so toll daran sein, früher den löffel abzugeben, gemessen an all dem sex der einem dadurch entgeht? eben: böse erfindung. oder: gutes ding braucht weile. geh wieso soll es den immer so lang dauern bis etwas endlich gut ist?= evil powers. oder: der gutmensch ist ja der fieseste wo gibt! und als gipfel: eigenlob stinkt...
das gute hat einen weiteren nachteil: es mangelt ihm an kausalität. niemand sagt ja: mir geht’s gut, weil... und beginnt aufzuschildern und zu erzählen. nein, begründet wird nur des böse. es gibt eben tausend „gute“ gründe, warum es einem schlecht geht. das wird dann auch besprochen und mit viel mitleid bedacht, aber man stelle sich das äquivalent in gut vor! das wird nicht toleriert bzw. das stinkt.
so nestelt und gräbt sich die spirale des bösen weiter, von unserem unterbewusstsein in unser bewusstsein und von dort wird via datenstrom die große weite welt des internetzes infiltriert. wirklich das ganze internet? nein, eine klitzikleiner blog im google universum leistet widerstand: der ist einfach „zu gut“.

Wednesday, August 23, 2006

übrigens

möchte den post "wenn ich nicht aufpasse" ständig erweitern und möchte dich einladen dies mit mir zu tun. vielleicht kommt so ein langes gemeinsames gedicht über jedes mögliche thema heraus. muss natürlich nicht immer gleich mit dem obigen satz anfangen und muss auch nicht auf depri sein wie jetzt. aber der erste satz soll zumindest für vier strophen der gleich sein. aber ich würde dann deinen übernehmen usw.. was hältst du davon? freu mich auf deinen nächsten eintrag. so oder so.

ade d.d.

es geht um diedrich diederichsens kolumnen im zeichen der popmusik, die er über vier jahre hinweg im tagesspiegel verfasst und jetzt unter dem titel musikzimmer mit speibigem zusatz avantgarde und alltag veröffentlicht hat. es gibt vielleicht wenig experten wie d.d., die trotz des ständigen abwägens und ausdifferenzierens der überinformierten so unangefochten auf ihrem thron sitzen können. ich muss auch zugeben, dass ich nach einer revision der lektüre doch ein paar positive punkte gefunden habe und prinzipiell etwas milder gestimmt bin. aber da ich immer lese, wie d.d. schon gesagt hat oder laut d.d. definiert man blablabla zurück zur berechtigten kritik: d.d. du bist eine verhinderte triebsau, die sich schlecht vorkommt, wenn sie etwas gut findet, die die welt nur durch die hornbrille sehen kann und nicht umgekehrt (ok, dass ist auch gegen die intellektuellen im allgemeinen). trotz deines ausgefallendsten musikgeschmacks von auterche über kanadisches hundegebell zu otomo yoshihide hast du keine tiefer gehenden erkenntnisse über popmusik anzubieten. wuff! es bleibt eine nette ansammlung von gefinkelten ausdrücken, fremdwörtern und neologismen (ha!) wie narrativität, expression, miniaturisiert, trübtassige truppen, begabungshierarchien, kontrollierte soundlandschaften (wä!), imaginationsvitrinen (schrankimtassen?), terminoklastisch (geh bitte), dichotomie, theoriespraak (rock’n’roll?sex?), semantikzusammenbruch (rettet die sprache!), amateurbourdieuaner (söba!) usw... dann kommen noch unsinnige metaphern wie die „leinwände der revolution“ dazu und zusammen sagt das alles nix aus, es bläääht nur auf. dieses gönnerhafte erklären der welt in drei sätzen und zu jedem thema mal kurz was ablassen, aber sich nicht näher damit beschäftigen, ergibt einfach kein ganzes und schon gar kein statement. dreifachwä und doppelwuff!

Monday, August 07, 2006

nochmal

manche schreckensversionen werden schneller wahr als man jemals wirklich befürchtet hat. da schlag ich die zeitung auf und lese, dass zwei bloger aus gb (year!!!) im kriegsberichtungsbilderwahnsinn einen mann mit totem kind im arm ausgemacht haben, der nachweislich selbiges kind an verschiedenen orten zu verschiedenen zeiten verschiedenen fotografen präsentierte. der gleiche typ mit anderem totem kind trat auch schon 1996 in erscheinung als israel auch kana bombardierte. unglaublich! sogar der tod und das sterben wird für die medien inszeniert. inszenierungen die die wahrheit verdecken. ha, da muss ich selber lachen, welche wahrheit denn? vielleicht wird sogar wirklich gestorben. in der finsternis, von keinem blitzlicht erleuchtet, fragt sich vielleicht jemand – warum?

Friday, August 04, 2006

his polar is rael

24 ganze tage gab es auf der welt keinen krieg seit dem zweiten - keine berauschende bilanz. zur zeit läuft gerade wieder einer in der primetime - hochglanzberichterstattung – bald können wir projektile bestückt mit kameras auf ihren weg in den menschenkörper begleiten – bald casten tv stationen die opfer – breitgesichtige kinder mit kuhaugen denen das blut vom arm tropft – nichts wird geil genug sein für die primetime – mtv ist 25 – mtv hat unsere wahrnehmung beschleunigt – schnellere schnitte – mehr leichen per minute – cut – the first cut ist the deepest – mit tarnfarbe geschminkte soldaten, das mg auf der schulter im gegenlicht fotographiert – bei ridley scott schon lange gesehen – jetzt auch in ihrer bezirkszeitung – allahs helden verstecken sich hinter kindern liest man – auschwitz war keine schule für gutmenschentum, sondern rechtfertigt ein erhöhtes sicherheitsbewußtsein, liest man – die welt berät – beratungen bringen keine quote – friede bringt keine quote – sprengstoffgürtel – cut - lösungen bringen keine quote konflikte schon – baudrillard war optimist – in wahrheit wird nur noch im fernsehen gestorben – in afrika stirbt NIEMAND mehr – wenn sein aufgedunsener körper nicht zufällig in teneriffa angeschwämmt wird – schalte dein fernsehgerät ab und du hast frieden – dein hirn wurde von deinem fernsehgerät abgestellt – pimp your brain – video killed….fuck