Friday, September 29, 2006

dd und das wort zum sonntag od. warum westenthaler eigentlich pop ist od. warum ich unseren 2 lesern meine wahlempfehlung nicht vorenthalten kann

in anbetracht dessen, dass jetzt wieder wahlen sind und dass unser blog mit genau diesem thema vor fast einem jahr seinen anfang genommen hat, lässt sich nur bedeutungsschwer und abgeklärt der kopf schütteln um schneller als die oma ein 2ma wie di zeit vergeht2 zu murmeln.
ich hab ja länger gebraucht, denn obwohl der bawagskandal das spö-schifferl schon vor monaten versenkte, wurde mir erst beim duell schüssel vs. gusi so richtig klar, genauer gesagt 2sogar ich konnte das dann nachrechnen2 (schüssel) wer den koalitionsporsche diesmal steuern wird: wer, wenn nicht der cello und piano spielende fußballgott? das ist, einmal ganz nüchtern gesagt, total deprimierend. dazu noch der wahlkampf von blauorange, die unfähigkeit der spö sich zu positionieren (weil wer, wenn nicht er sitzt bereits in der mitte?) ergibt zusammen mit den nichtssagenden interviews und uneinlösbaren wahlversprechen die spezifisch österreichische mischkulanz, die mich diesmal etwas inhaltslos zurücklässt. also was tun? als wahlempfehlung ein kleines uneindeutiges hangmanspiel: gr­_n!
ich frage mich ja immer, wie ältere leute dieses ständige kasperltheater politik aushalten. haben die nicht irgendeinmal genug davon? alles bereits gesehen, gehört und versprochen bekommen? und auch: was kann uns nach haider, strache und co noch passieren? es gibt eigentlich fast nichts was noch nicht da war. bis auf die grünen, weil die können etwas neues schaffen. nämlich mit einer ersten grünen regierungsbeteiligung auch gleich das image der politik im allgemeinen retten. sie müssten dann beweisen das es anders auch geht. zu viel verlangt? schmecks, in wahrheit die einzige chance um politisch wachsam und am leben zu bleiben.

was würde uns der große dd raten? der atavismus von hrn. westenthaler ist direkt proportional zum zahlenfetischismus des hr. schüssel, befindet sich der eine kontextlich auf einem, dieses wort verhöhnenden, sehr simplifizierten loop, dessen begrifflichkeit in die nähe der textualen umlaufbahn eines dj ötzis kommt, so suhlt sich zweiterer in der wohligen allmachtsfantasie sein nachnahme würde mit deus enden, was bedeutungsevaloativ jede emanze, auf dem boden dieser scheinrealität, flachlegen würde. westenthaler ist also schlechter pop, schüssel zwölf fingermusik, machen wir deswegen einfach ein kreuzerl beim ü.
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Friday, September 15, 2006

wien - paris/paris - wien

immer wieder erstaunlich wie schnell der berufsalltag zurückbleibt. weggeschwappt wird von dem sich zurückziehenden meer, hinfortkikerikit vom plusteronkeln von nebenan, einfach für eine kurze zeit tief versinkt im sommerschlaf. so soll es im urlaub sein. wie weh es dann tut beim aufbruch die dinge mit einem letzten blick zu behaften, zu bepostiten: letztes mal metallwindrad, baba südliche nadelbaumzapfigriechende luft, aufwiedersehen salz im meer, anarchisches parkgehabe und stopfleber, salut ihr zwei kleinen stiere, sehr sicher seid ihr bereits tot, heldenhaft vom torrero in den staub gezwungen. macht doch nichts. als gegenleistung gabs doch ein wochenende lang gehetzte ehrenrunden durch die stadt, sicher ein geheimer traum von euch (beeindruckend allemal); all diese goodbyes beginnen in wien wieder zu verblassen: wegentschleunigt durch den wiener lebensstil und hinfortgeweht vom kräftigen wind.

für paris wurde wahrscheinlich das adjektiv urban ausgedacht. mehr stadt mit allem was dazugehört geht fast nicht. stephanie meinte, die franzosen seien die amerikaner von europa und ich finde das hat was. nimm nur einmal die maßlosikeit eines louvre, beim meinem letzten besuch hab ich nicht geknissen wie groß der ist. megagroß, allesumfassend und kunstgeschichtlich erdrückend. wenn alle polaritäten und zwischenräume schon besetzt sind fällt einem die eigene standortbestimmung als 2provinzler2 schwer. eine aussage über wien zieht notwenigerweise einen vergleich mit paris, der anderen hauptstadt, mit sich. und dort ist dann alles größer, bedeutender, kleiner, vielfältiger und auch schlimmer als bei uns. so fühlt sich wahrscheinlich ein landei zum ersten mal in wien. dass es da die ganze zeite über eine art parallelexistenz gegeben hat, die man vorher nie wahrgenommen hat, eine verdoppelung und verdreifachung bestimmter zustände und man fühlt sich, einmal im besitz dieses wissens, blöd und landeiig. aber es wurde spätestens dann zuviel als sie uns auch die hundescheiße wegnehmen wollten. montpellier sei zugeschissener als wien hieß es. nie und nimmer! da war dann die kacke am dampfen und nur die neue tageszeitung 2österreich2 konnte abhelfen. 22 hauferl auf 50 meter in der stumpergasse konnte ich der kotstatistik entnehmen. voilá! die scheisse bleibt uns…

Sunday, September 10, 2006

add

vielleicht werde ich zum geeigneten zeitpunkt, so mit 106, wenn ich endlich die grundlegenden werke zum phänomen popkultur der umschlagfarbe entsprechend in mein bücherregal geordnet habe, eine profundere kritik zu dd abliefern. jetzt müssen sich die fans mit weniger zufrieden geben. vielleicht kann ich ja schon mehr ablassen, wenn ich „musikzimmer“ fertiggelesen habe. so mit 106. mein aufrichtiger respekt gilt der ernsthaftigkeit, mit der dd seine profession betreibt. wer sich o-töne vom orgienmysterientheater, songs von las ketchup und kompositionen von anton schönberg reinziehen kann und auch noch aufopfernd bereit ist, sie für uns arme nichtwisser zu analysieren und in worte zu fassen, kann kein böser sein. ich stelle mir dd als einen vor, der die musik mit kopfhörer hört, sich mit dem bleistift schuppen aus der kopfhaut kratzt und nebenbei die werkausgabe von adorno auf analogien abklopft. in den schritt wird er sich wahrscheinlich nie greifen. dass er mit seinem popbildungsbürgertum so unendlich weiter vom phänomen popkultur entfernt ist, als wir mit unserem halbseidenen, viertelgebildeten geschwafel, spricht eigentlich eh für ihn. wir, die wir schwitzend jedes wochenende in ein anderes konzert oder einen anderen club rennen. das neueste spex nach entdeckungen abchecken, gehetzt doch versuchen, den neuesten trends auszuweichen. autentisch den kopf wippen und mit den beinen stampen wenn uns die musik zu herzen geht. so schauts aus, wir hören mit dem herz, nicht mit dem kopf, vielleicht noch mit den eiern oder dem bauch, aber sicher nicht mit dem kopf. wir sind teil der party und nicht der herr oberlehrer.

zitate zur thematik:
„das reden über pop ist bisweilen mehr pop als das, worauf es gerichtet ist.“ - roger behrens
„…aber wir, wir sehen besser aus“ – christoph und lollo

ps. konsequenterweise müsste man, wenn man schon so cool ist und alles klein schreibt, zitate zwischen zwei 2er stellen und nicht zwischen zwei „. hiermit beginne ich die unregelmäßig erscheinende serie: 2mein ultimativster Distinktionsgewinn2: ich verwende ab jetzt immer die 2 wenn ich die anführungsstricherl bräuchte.

Saturday, September 09, 2006

hättest du wohl gern

hättest du wohl gern, dich für zwei wochen nach frankreich zum kühe melken verabschieden, und glauben hier nichts zu versäumen. pech gehabt! hier schreit das leben laut und schrill „baisse moi“.
VERSÄUMT: österreich. die neue tageszeitung. dichand reagiert mit der storry – news wird besser! mehr will ich mich da auch gar nicht auslassen, gelesen hab ich dieses schweineblatt natürlich noch nicht, aber man muss ja auch keine hämhorroiden haben, um zu wissen dass man keine möchte. aber solltest du zwischen einem bauhaus- oder saturnprospekt mal ein paar seiten angefüllt mit hans „irreregulär“ krankl kolumnen finden, das ist es – österreich.
VERSÄUMT: natascha k. ist nach 8 jahren wieder aufgetaucht. das schöne daran: was für ein inteligenter, eloquenter, interessierter, erstaunlicher mensch kann man werden, wenn man nicht alles im fernsehen ansehen darf und keine schule besuchen muss. jetzt noch was für marga swoboda (i.v. für viele andere schreiber): ich wünsche dir alte betroffenheitsvettel einen 130 kilo schweren am rücken behaarten muselmanen der dich über deine schreibmaschine legt und dir dein mitleidsgeseiere rausvögelt. tschuldigung. aber schön langsam nervt das ganze.
VERSÄUMT: die spö will halbmonde statt kreuze auf unsere so geliebten berge stellen. sollte ich mir jemals wieder eine politikerdiskussion im fernsehen ansehen, kannst du mir den kopf abhacken und in den hals scheissen.
jetzt muss ich aber wieder ins spielzimmen, um endlich auf deinen diederichsen verriss zu antworten. hab ich das geschafft, werde ich mich um unser gedicht kümmern.