Friday, November 17, 2006

crying at the bibliothek

bezüglich weinen im kino bin ich ja ganz für sturen befehlsvollzug: 2wasser marsch2. aber leider stellt da der körper oft auf dürre. ich fände es eben besser sich öfters mal richtig einen abzuweinen und sich nicht hie und da auf lässig eine rhetorische träne aus dem coolnesspanzer zu wringen. weinen in der öffentlichkeit ist einfach krass unterbewertet. außerdem gilt noch immer der umkehrschluß: no cry no woman. keine tränen musste ich bei borat lachen, der film lies mich nach all dem tumult seltsam unberührt zurück. bis auf die, im wahrsten sinne des wortes haarige nacktcatchszene, die war echt niiice. interessant dazu war aber eine wortmeldung innerhalb einer auf fm4 geführten diskussion: 2wird ein bestimmter teil der popkultur nicht überhaupt erst massenkompatibel, wenn die falschen leute an den falschen stellen klatschen? und ist gleichzeitig die abgrenzung von den falschen klatschern nicht schon obsolet/kaum mehr möglich? (cobain war doch der letzte, der an den bedenken darüber noch gestorben ist)2. ich kann mir auch beim besten willen nicht vorstellen, dass sich durch diesen hochdepperten, aber gleichzeitig moralisch klare grenzen ziehenden film, irgendwelche ewig gestrige in ihren vorurteilen bestätigt fühlen. dass der film in kasachstan verärgerung hervorrief ist hingegen einleuchtend. und die abgrenzung von den falschen klatschern ist vielleicht wirklich schwieriger geworden. der typ, der lauthals lacht, wenn man eigentlich schweigen sollte, ist zwar klar auszumachen und es ist leicht ihm mit der so genannten moralkeule eins überzuziehen, aber das wirkliche problem liegt doch viel mehr in eben solchen etablierten metaphern wie moralkeule oder gutmenschentum begraben. durch sie werden als unverrückbar geltende positionen schleichend aufgeweicht. denn im gegensatz zu dem falschen klatscher ist meine position mit der keule alles andere als eindeutig. wo ist hier?

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