Wednesday, January 10, 2007

netzstrukturen

machtlosigkeit vs. machbarkeit
ich finde das web 2.0 ist wie der neoliberalismus insofern nur eine schimäre, als es uns die möglichkeiten des teilhabens und effektiven veränderns nur vorgaukelt. die theorethischen virtuellen entfaltungsmöglichkeiten potenzieren sich mit dem wissen, dass es ein paar, wie z.b. myspace.com, doch geschafft haben. nur deren ansatz war damals aber doch ein eher unschuldiger, der nicht gleich den großen wurf im auge hatte. 2man braucht nur eine idee zu haben2 und 2schau, der hats auch geschafft2 popt einem auf jeder zweiten seite entgegen. vielleicht sollten wir uns aber auch nicht ständig in die hos’n pfeifen, 104 blogeinträge schaffen wir und das hat die welt, zumindest für uns, schon mal besser gemacht. also: wir sind eindeutig die profiteure.

tatsachen vs. internetenten
einen sorgfältigen blick auf die gelesene info im netz sollte man schon riskieren. eine wiederkehrende information in einem zweiten konsolidiertem buch macht die sache klar, während dank copy&paste falschinformationen im netz sich schneller als computerviren replizieren. der begriff tatsache ist im internetkontext soundso fehl am platz. die antwort 2hab ich im netz gelesen2 kann ja genauso gut 2hab ich selbst erfunden2 heißen. im internet geht es, so scheints, nicht mehr um das was, sondern vielmehr um das woher. deswegen zeigen internetportale wie derstandard.at wie es auch anders geht, da hier alle vorteile des netzes ausgenützt werden und durch die dahinterstehende zeitung glaubhaftigkeit gegeben ist. dieser info vertraue ich, bei wikipedia ist das schon wesentlich schwieriger.

schnelligkeit vs. nachhaltigkeit
die schiere masse des angebots regiert den markt: wenn ich weiß, dass ich die info auch aus dem netz saugen kann, dann tu ichs. nur eine frage der machbarkeit. eine information, die ich jetzt eine halbe stunde früher als durchs radio bekommen hab, bringt mir deswegen als normalverbraucher auch nicht mehr. dieser angeblichen benefit sollte hinterfragt werden. sofortgeld! dieser stress, ich merke es bei mir, lässt mich themen nur mehr anteasen. zum wahren film komme ich gar nicht mehr. vielleicht ist der thalia buchladen damit vergleichbar: die leute treten sich im kampf um das schnellste buch in den warteschlagen gegenseitig die füße platt, währenddessen sie im kleinen buchgeschäft gegenüber, das gleich buch, nur halt mit einer wartezeit von drei tagen bekommen würden. ja na und?

wissen vs handeln
die informationsflut verursacht, internetenten hin oder her, vor allem eins: wir können uns jederzeit über jede noch so entfernte oder unmittelbare katastrophe und deren auswirkungen genauestens in kenntnis setzen. genauso können das unsere lieben entscheidungsträger. und was passiert? nix. 2denn sie tun nicht was sie wissen2 ist das motto nachdem agiert wird. die diskrepanz zwischen wissen und handeln fällt gerade in zeiten der globalen verfügbarkeit von information besonders ungut auf.

ich vs mich
und ich bin ein verdammter ausgebildeter informationsmanager. also eigentlich der king und wellenreiter der infoflut. wieso bin ich dann nicht schon längst irgendwo? wahrscheinlich nur wegen dem eigentlich. mhm!

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