Wednesday, March 28, 2007

keine nichtmusik für niemand

letzte woche montag hatte ich meinen blogeintrag schon memoartig im kopf vorskizziert. ich heckte einen strengen und utopischen plan aus: wenn jeder jeden tag brav blogt so schrammen wir nur einwenig über unsere im letzten jahr gefasste deadline von 104 einträgen bis april hinweg. mein eintrag wäre der startgeschuss gewesen, aber unmittelbar darauf hab ich mich offensichtlich anders entschlossen und vorerst einmal zwölf tagelang gar nichts gemacht. so. ging nicht. wir sind hier ja nicht bei blumenau und werden es niemals sein. apropos tocotronic, das lied 2du bist ganz schön bedient2 mit der mitreißenden aufforderung 2und alles was ich sagen will ist/halt zu mir/und alles was ich sagen will ist/halt um himmels willen zu mir2 geht mir nicht mehr aus dem kopf. ich bin da für dich dirk und hoffe gleichzeitig das meine leute für mich da sind, denn das haben lieblingslieder bei mir so an sich: sie sind wie ein kurzer, aber intensiver rollentausch, ein von außen injizierter, aber authentisch erlebter gefühlsausbruch.
schach hat kürzlich im standard von musikfreaks gesprochen, die ihr subjektives empfinden zur doktrin erheben, von den klaxons die ihren gitarrensound neukontextualisieren und von der alternativ-laufkundschaft, der er ein 2schnöseliges halbwissen2 unterstellt. passend dazu nimmt jamie reynolds von den klaxons im interview stellung zum begriff 2new rave2: 2it was meant to make people go crazy about something that didn't exist and we spend our time talking to people about something that doesn't exist. and so it worked. the idea was to get people to talk about nothing and that's what happened all over the world.2 faszinierend finde ich den beisatz 2and so it worked2, was zum teufel hat denn da geworked? vielleicht sind sie deswegen berühmt geworden, aber sich mit so was die zeit totzuschlagen ist doch kacke bitteschön. die musikrichtungen sind so aufgesplittert, von americana über mathrock bis protopunk, so oft remixed und gekreuzt, totgesagt und wieder aufgetaut worden, dass eben nur mehr die subjektive doktrin übrig bleibt. per definition gibt es nun jetzt auch nicht existente musik von nichtmusikern, die aber schon ein nichtalbum veröffentlicht haben. der nichterfolg gibt ihnen recht. auch die herde der gegen den stromschwimmer verbringt ihre zeit mittlerweile ganz anders. die machen am flussgrund pilates ohne sauerstoff oder versuchen dreieckige luftblasen zu pfurzen. in dieser allgemeinen zerstreut- und verwirrtheit kommt es einfach darauf an nicht ganz allein dazustehen. und alles was ich sagen will…

0 Comments:

Post a Comment

<< Home